Warendorf plant die Wärme – jetzt wird’s heiß, aber nur auf PowerPoint
Worum geht’s?
Die Stadt (mit externen Fachplanern im Schlepptau) vermisst den hiesigen Wärtedschungel: Wo wird wie viel geheizt? Womit? Und was könnte man künftig stattdessen verfeuern, verdampfen, verpumpen? Aus dieser Liebe zu Zahlen entstehen dann zwei heilige Farbzonen auf der Karte:
- „Hier lohnt ein Wärmenetz“ – die Fernwärme-Metropole der Zukunft, mit Rohrleitungen so romantisch wie Nieselregen im November.
- „Hier bleibt’s dezentral“ – der Wilde Westen der Wärmepumpen, Pelletpiloten und Balkon-Thermodynamiker.
Wichtigster Satz des Abends: „Unmittelbare Auswirkungen gibt es nicht.“ Das ist die amtliche Lavendelsalbe für alle, die bei „Wärmewende“ sofort den Notverkauf des Kachelofens erwägen. Heute nur reden. Morgen vielleicht planen. Übermorgen eventuell bauen. Und erst überübermorgen wird irgendwo ein Rohr warm.
Was wird untersucht?
Der aktuelle und zukünftige Wärmebedarf (also: frieren wir 2035 mehr oder weniger?) und das Potential aus hübsch klingenden Quellen: Abwärme (die Wärmflasche der Industrie), Geothermie (Heizung aus Hobbit-Höhle), Solarthermie (Sonnenbad für Schornsteine) und natürlich der Klassiker Strom → Wärmepumpe, auch bekannt als „Wunderwerk mit Außengerät und Nachbars Blick“.
Warum das Ganze?
Weil der Gesetzgeber gesagt hat: Alle machen mit. Deutschlandweit. Einmal Wärme-Inventur, bitte. Für Warendorf bedeutet das: Eine Langfriststrategie, die länger hält als der gute Vorsatz, im Januar nur lauwarm zu duschen.
Die Bürgersprechstunde zur Wohligkeit
Statt stiller Amtsstuben gibt’s fünf öffentliche Infotermine – ohne Anmeldung, mit maximaler Erklärfreude und garantiertem Flipchart-Einsatz. Dort dürfen Fragen gestellt, Hinweise eingebracht und Gerüchte verbrannt werden (emissionsarm, versteht sich):
- Freckenhorst – 24.09.2025, 18:30 Uhr, Haus der Vereine (Aula)
- Hoetmar – 29.09.2025, 18:30 Uhr, Vereinsheim „Wiebusch-Treff“
- Warendorf – 06.10.2025, 18:30 Uhr, Sophiensaal
- Milte – 27.10.2025, 18:30 Uhr, Grundschule Milte (Aula)
- Einen/Müssingen – 30.10.2025, 18:30 Uhr, Gaststätte „Zum Fensterberg“
Die Menükarte der Abende
- Aufgaben & Ziele: Wieso wir planen, obwohl das Thermometer seit Jahren weiß, wie’s geht.
- Analyse-Ergebnisse: Karten mit Farben, Pfeilen und dem beruhigenden Satz: „Nur eine Momentaufnahme (mit Zukunftsambition).“
- Weiteres Vorgehen: Vom Entwurf zur Strategie – und irgendwann zur Baustelle.
- Auswirkungen für Bürger*innen: Kurzfristig: keine. Mittelfristig: vielleicht Rohrleitungen vorm Haus. Langfristig: idealerweise weniger CO₂ und Heizkosten, plus mehr Fachbegriffe beim Frühschoppen.
Mythen, sanft gedämpft
Nein, niemand schraubt heimlich nachts den Gaskessel ab. Nein, es wird nicht „alles verboten“. Ja, Wärmeplanung ist wie ein Navi: Es entscheidet nicht, ob Sie fahren – es zeigt nur, wo’s sinnvoll wäre, Leitungen zu ziehen, Quartiere zu bündeln oder Einzelhelden mit Wärmepumpen zu feiern.
Warendorf macht ernst – aber erst mal mit Information. Heute reden, morgen entscheiden, übermorgen dämmen, danach intelligent versorgen. Wer neugierig ist (oder seine Heizung schon mal mental verabschieden wollte), bekommt an fünf Abenden das komplette Wärme-Wieso-Weshalb-Warum. Gratis, ohne Anmeldung, mit Aussicht auf eine Stadt, die in Zukunft nicht heiß läuft – sondern klug warm.