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Weihnachtsglanz über Warendorf: Die Nordmanntanne auf dem Kreishaus wird wieder zum heimlichen Adventsstar

Es gibt Dinge, die kündigen zuverlässig den Beginn der Adventszeit an:

Die ersten Menschen in dicken Daunenjacken bei 11 Grad.

Der Supermarkt, der schon seit September Lebkuchen stapelt wie ein Drei-Schicht-Betrieb.

Und – ganz besonders im Kreis Warendorf – ein Weihnachtsbaum, der auf dem Kreishausdach thronend in den Himmel ragt wie die Freiheitsstatue des Münsterlands.

Weihnachtsglanz über Warendorf

Kurz vorm ersten Advent ist es wieder passiert:
Eine sieben Meter hohe Nordmanntanne wurde feierlich auf das Dach des Kreishauses gehievt. Ein Ritual, so traditionsreich wie die Frage, ob das Lametta dieses Jahr wiederverwendet wird oder ob es „aus Versehen“ im Staubsauger verschwindet.

Die Herkunft der Tanne – regionaler geht’s kaum

Die Tanne stammt – und das ist kein Zufall – aus den Wäldern des Grafen von Westerholt aus Freckenhorst.
Nur zwei Kilometer vom Kreishaus entfernt, also quasi „Weihnachtsbaum regional – 0 Kilometer Lieferkette, 100 Prozent Heimat“.
Ökologischer kann man einen Baum kaum transportieren, es sei denn, er wächst direkt aus dem Dach heraus.

Der Baum ist ein Geschenk der Waldbauern an den Kreis.
Ein Präsent, das ungefähr so bescheiden klingt wie:
„Wir haben euch mal eben ein 7-Meter-Naturdenkmal vorbeigebracht. Bitte schön.“

Und ja, man muss es feiern:
Während andere Kommunen ihre Bäume teuer kaufen, mieten oder durch Sonderkommissionen suchen lassen, marschiert der Kreis Warendorf einfach in die heimischen Wälder – bückt sich metaphorisch – und hat schon den perfekten Baum.

LED-Glanz: Das Kreishaus wird zur Adventslaterne

Die Tanne ist natürlich nicht nackt.
Sie ist geschmückt mit einer energiesparenden LED-Lichterkette, die so effizient leuchtet, dass sie vermutlich weniger Strom verbraucht als der Wasserkocher im Kreishaus-Pausenraum.

Die Botschaft der Lichter ist klar:
Freude. Hoffnung. Glanz in der Dunkelheit.
Und ein klein wenig „wir wollen von der B64 aus gesehen werden“.

Die Tanne strahlt nämlich so sichtbar, dass sich Autofahrer fragen könnten, ob dort ein UFO gelandet ist – zumindest ein sehr traditionelles, tannenförmiges.

Die politische Weihnachtsfreude – ganz ohne Haushaltsdebatte

Natürlich ließ es sich die Kreisführung nicht nehmen, den Baum feierlich zu würdigen.
Schließlich ist der Weihnachtsbaum nicht einfach Baumschmuck, sondern ein regionales Leuchtturmprojekt – wortwörtlich.

Man freut sich „jedes Jahr darauf“ und das tut man, wie es klingt, ehrlich.
Denn selbst Verwaltungsetagen, die täglich mit millionenschweren Förderanträgen, Krisenplänen und Formularfluten konfrontiert sind, brauchen mal einen Moment, um auf einen schön beleuchteten Baum zu schauen und zu sagen:

„Ja. Das ist sie. Die Magie der kommunalen Weihnachtszeit.“

Und vor allem:
Endlich mal ein Projekt, das nicht überzogen wurde.
Nicht teurer wurde.
Nicht neu kalkuliert werden musste.
Einfach: Baum. Drauf. Leuchtet. Fertig.

Der Weihnachtsbaum als Symbol: Mehr als nur Nadeln & Lichter

Die Lichter stehen für Hoffnung.
Der Baum steht für Tradition.
Und beides strahlt über dem Kreishaus wie ein vorweihnachtliches Statement:

„Hier, im Kreis Warendorf, ist die Welt vielleicht nicht perfekt – aber hyggelig.“

Es ist die Art von Symbolik, die Kommunen lieben:
sichtbar, freundlich, emotional aufladbar – und so stabil, dass selbst ein Orkan den Baum wohl nur schief, aber nicht schlecht aussehen lassen würde.

Was der Baum wirklich bedeutet

Der Weihnachtsbaum ist ein Versprechen:

  • auf Glühwein,
  • auf Plätzchen,
  • auf die kurze Zeit im Jahr, in der man Formulare mit einem freundlicheren Gesicht ausfüllt,
  • und natürlich auf das schöne Gefühl, dass der Kreis Warendorf einmal mehr im kollektiven Glitzer erstrahlt.

Er ist eine Einladung an alle:
Zum Stehenbleiben.
Zum Durchatmen.
Zum Staunen.
Und zum heimlichen Nachdenken, ob man nicht doch noch irgendwo Platz für eine eigene kleine Nordmanntanne hat – auch wenn die Wohnung eigentlich schon zu voll ist.