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Weißes Haus serviert Wahnsinn – mit Kürbisgeschmack und Extra-Ego

Wenn im Weißen Haus wieder Kürbisse leuchten, liegt das nicht am Herbst, sondern an der politischen Dauerschminke des Amtsinhabers. Denn laut einem gewissen früheren Chef im selben Haus fühlt sich die aktuelle Amtszeit an wie „jeden Tag Halloween“. Und ganz ehrlich: Das ist fast eine Beleidigung für Halloween. Da trägt man wenigstens freiwillig Masken.

Weißes Haus serviert Wahnsinn – mit Kürbisgeschmack und Extra-Ego

Während draußen Kinder „Süßes oder Saures!“ rufen, spielt sich drinnen ein ganz anderes Theater ab: „Tweets oder Sanktionen!“ scheint die Devise. Und wer dachte, amerikanische Politik sei ein ernstes Geschäft, hat die Rechnung ohne den Realityshow-Moderator gemacht, der sie in ein 24-Stunden-Improvisationsdrama verwandelt hat. Jede Pressekonferenz klingt wie ein Staffelfinale von „The Apprentice – Planet Edition“.

Der Ex-Präsident, sonst eher das menschgewordene Chamomile-Tee-Pendant zur amerikanischen Hektik, hat offenbar die Geduld verloren. Er schimpft nicht, er stichelt – elegant, wie jemand, der gelernt hat, dass man Monster nicht anschreit, sondern höflich auf ihre schlechten Manieren hinweist. Und während die einen sagen, er habe seine politische Neutralität verloren, sagen die anderen: „Gut so! Endlich spricht einer aus, dass der politische Irrgarten derzeit aussieht wie ein Escape Room, in dem jemand den Ausgang zugemauert hat.“

Der Wahlkampf selbst? Ein bizarrer Zirkus, bei dem die Clowns den Zirkusdirektor feuern, das Publikum Selfies mit den Tieren macht und der Dompteur sich selbst für den Löwen hält. Statt Programmen werden Parolen geworfen, statt Argumenten Ketchupflaschen. Wer auf Inhalte wartet, bekommt maximal eine Portion heiße Luft – aber bitte patriotisch gewürzt.

Die politische Landschaft Amerikas erinnert derzeit an einen Netflix-Marathon, der längst hätte enden sollen, aber immer wieder mit „Fortsetzung folgt“ überrascht. Inzwischen sind sogar die Drehbuchautoren ausgestiegen und der Plot schreibt sich offenbar selbst – mit Capslock.

Dass der Ex-Chef sich nun in den Wahlkampf mischt, wirkt fast wie eine Therapiesitzung für ein Land mit kollektiver Schlafstörung. „Es ist jeden Tag Halloween“, sagte er sinngemäß – was bedeutet: Amerika wacht morgens auf, öffnet Twitter (ja, es heißt jetzt X, aber wer merkt sich das schon) und findet ein neues politisches Kostüm vor. Mal ist es der „starke Mann“, mal das „arme Opfer“, mal der „Superheld mit eigenem Merchandise-Shop“.

Und während die einen noch über die Farbe der Perücke diskutieren, fragt sich der Rest der Welt: Wann ist endlich wieder Normalität angesagt? Vielleicht nach der nächsten Staffel, vielleicht nie.

Inzwischen ist klar: Das Weiße Haus serviert keinen „American Dream“ mehr, sondern „American Stream“ – eine Dauerproduktion aus Drama, Comedy und Grusel, exklusiv präsentiert auf allen Kanälen, jederzeit abrufbar. Nur die Pointe fehlt. Aber das ist ja auch Politik.