Wenn Ahlen tagt, tagt die Zukunft: Der große Ausblick auf den Betriebsausschuss am 08. Dezember 2025
Und selten war eine Sitzung derart vollgepackt mit Themen, dass man sich fragt, ob Ahlen heimlich plant, zur europäischen Hauptstadt der Infrastrukturliebe gekürt zu werden.
Also schnallen Sie sich an. Hier kommt die völlig realistische, aber maximal positiv-satirische Zusammenfassung.
Begrüßung – der Moment, in dem alles möglich ist
Gleich zu Beginn begrüßt der Ausschuss seine Anwesenden – ein Vorgang, der traditionell etwa genauso abläuft wie die Eröffnung der Olympischen Spiele, nur mit weniger Fackeln und deutlich mehr Tagesordnungen.
Doch schon beim ersten Punkt ahnt man: Heute wird’s groß.
Schriftführung – die stille Macht im Hintergrund
Auf den Seiten 8 bis 12 der Anlagen darf man bestaunen, was in vielen Kommunen als unsichtbare Königsdisziplin gilt: die Bestellung der Schriftführung.
Wenige wissen: Ohne Schriftführungen gäbe es keine Beschlusskontrolle, keine korrekten Niederschriften – ja möglicherweise keine Demokratie (oder zumindest keine, die protokolliert werden kann).
Der Betriebsausschuss wird also darum gebeten, eine Reihe tapferer Menschen offiziell zu ernennen. Wer das schafft, ist nicht nur im Herzen der Verwaltung verankert, sondern hält auch die ultimative Macht: die des korrekt gesetzten Kommas.
Osttangente – Ahlens epischstes Straßenprojekt seit Erfindung der Bordsteinkante
Die Seiten 2 und 3 der Anlagen beschäftigen sich mit dem Straßenbauprojekt „Osttangente“ – dem vielleicht am heißesten diskutierten Infrastrukturabenteuer Ahlens seit Menschengedenken.
Man erfährt:
- Die Trasse ist in Bauabschnitte unterteilt.
- Es gibt Ausgleichsflächen, Fledermaus-Überflughilfen und Eingriffs-/Ausgleichsbilanzen, die so klingen, als hätte jemand einen Biologie- und einen Straßenbaukurs in einen Shaker geworfen.
- 2026 beginnt die heiße Phase der Bauvorbereitung.
- Genehmigungen laufen auf Hochtouren, u. a. im Artenschutz-, Wasser-, Boden- und möglicherweise auch im Geduldsbereich.
Die Osttangente ist kein Straßenprojekt – sie ist ein Mythos, eine Saga, ein epischer Roman, der irgendwann in Ahlens Zukunft verfilmt wird.
Die Kläranlage – der Ort, an dem Ahlen seine Zukunft buchstäblich wäscht
Wer die Seiten 4 bis 7 der Anlagen liest, erfährt: Die Kläranlage macht einen Umbau durch, der mehrstufiger ist als der Bewerbungsprozess in der Raumfahrt.
Ein paar Highlights:
- Rechenanlage, Sandfang, Vorklärung – alles erhält neue Technik.
- Das Ziel: eine Anlage, die für das Jahr 2050 bereit ist.
- Kostenpunkte, Projektstatus, Bauabschnitte – es liest sich wie ein Hochglanzmagazin für Kanaltechnik.
- Und Achtung: Sogar der Schlammbehandlungsprozess wird modernisiert. Wer hätte gedacht, dass Schlamm einmal der Star eines Ausschusses wird?
Unterm Strich: Ahlen wird sauberer, moderner und technologisch so weit vorne sein, dass selbst das Abwasser stolz auf sich sein kann.
Verkehrsführung Moltkestraße – die große Frage: Wo fahren die Radfahrer eigentlich?
Die Seiten 13 bis 17 widmen sich einem Thema, das mit großer Sicherheit seit Monaten pausenlos in Ahlen diskutiert wird:
„Wie man Radfahrende in der Moltkestraße führt, ohne dass Chaos ausbricht.“
Man staunt:
- Es wird eine Übergangslösung vorgestellt.
- Radfahrer*innen sollen zunächst im Mischverkehr fahren.
- Ab der Ampel Westenmauer wartet eine überraschend gut durchdachte Führung.
- Man hat Karten! Pläne! Pfeile! Farben!
Allein die grafische Darstellung auf Seite 17 könnte man als moderne Kunst ausstellen. Sie zeigt eine faszinierende Choreographie aus Linien und Symbolen, die beweist: Verkehrsplanung ist nichts anderes als Tango auf Asphalt.
Kirschlorbeer-Antrag – die Frage aller Fragen: Darf ein Strauch eigentlich alles?
Ab Seite 18 beginnt das botanische Drama der Sitzung.
Ein Antrag möchte wissen:
Soll die Stadt Ahlen Kirschlorbeer aus Pflanzlisten streichen, weil er ökologisch fragwürdig ist?
Die Antwort der Verwaltung:
Ja, aber differenziert!
Denn:
- Kirschlorbeer hat schlechte ökologische Karten.
- Aber er kann an manchen Stellen nützlich sein.
- Statt radikaler Verbote gibt es eine differenzierte Pflanzstrategie, bei der Arten wie Liguster, Pfaffenhütchen oder Weißdorn als naturnahe Alternativen empfohlen werden.
Kurz: Ahlen erfindet das diplomatische Grünflächenmanagement.
Und irgendwo applaudiert ein Biodiversitätsgremium im Stillen.
Informationen, Mitteilungen, Verschiedenes – das Kommunalpolitik-Überraschungsei
Im letzten Abschnitt wird es wie immer spannend. Was gibt es noch? Was wird angekündigt? Welche Fragen werden in den Raum geworfen wie semipolitische Frisbees?
Jeder Ausschussmoment in „Verschiedenes“ kann zu einer Legende werden.
Ahlen geht mit Vollgas Richtung Zukunft
Diese Sitzung des Betriebsausschusses ist nicht einfach nur ein Treffen. Sie ist:
- ein Infrastrukturgedicht,
- ein Wasserwirtschaftsroman,
- ein Verkehrsdrama,
- eine botanische Verhandlung
- und eine Liebeserklärung an die Verwaltung.
Ahlen zeigt mit dieser Tagesordnung, dass Kommunalpolitik alles sein kann: komplex, kreativ, konstruktiv – und gelegentlich unfreiwillig komisch.
Und das Beste daran?
Die Sitzung findet am Montag, den 08. Dezember 2025 um 17:00 Uhr statt – öffentlich.
Alle Bürger*innen sind eingeladen, diesem kommunalen Meisterwerk beizuwohnen.
Wer kommt, erlebt live:
- Zukunftsgestaltung,
- Straßendramatik,
- Kläranlagenheldentum,
- Kirschlorbeer-Diplomatie,
- und ganz viel Ahlen-Magie.