Wenn der Grünschnitt tanzt – Dortmund macht Herbstklar!
Am 8. November heißt es wieder: „Bring deinen Busch, bevor er fault!“ – gebührenfreie Grünschnittannahme im Wertstoffzentrum Pottgießerstraße. Klingt nach einem Event für Gartenromantiker, ist aber in Wahrheit das größte Laubcasting der Stadt. Zwischen 10 und 15 Uhr rollen die Hänger an, voll mit den Überresten des Sommers: Hecken, die zu viel Sonne gesehen haben, Blumenkübel mit Burnout und der berühmte Rasen, der irgendwann beschlossen hat, einfach Moos zu werden.
Doch die EDG wäre nicht die EDG, wenn sie daraus nicht gleich ein kleines Volksfest machen würde. Parallel findet nämlich der Herbstmarkt statt – quasi das Oktoberfest für Kompostfreunde. Hier trifft sich alles, was Rang, Rechen und Rindenmulch hat. Statt Bier und Brezn gibt’s Honigprodukte, Delikatessen und handgemachte Deko, also das volle Paket zwischen „Oh wie hübsch!“ und „Was soll das kosten?!“
Während draußen der Wind pfeift und irgendwo ein Kind in einen Kürbis fällt, kann man sich auf dem Markt warm probieren: ein Löffel Honig hier, ein Stück Brot mit „regionaler Delikatesse“ da – vermutlich irgendwas zwischen Rote Bete und Räucherlachs auf Holzbrett. Wer danach noch ein schlechtes Gewissen hat, weil er seinen Gartenabfall vergessen hat, kann immer noch schnell ein paar welke Blätter in den Kofferraum schmeißen.
Natürlich steht auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Denn nichts schreit so laut „grüne Zukunft“ wie ein Haufen geschnittener Sträucher, der verantwortungsvoll recycelt wird. Und wer weiß – vielleicht wird aus deinem alten Apfelbaum demnächst ein Bio-Pellet oder das Sitzmöbelstück im neuen EDG-Wartebereich.
Die EDG beweist mit dieser Aktion jedenfalls, dass Entsorgung sexy sein kann – oder zumindest so sexy wie ein Haufen Laub an einem Samstagvormittag eben sein kann. Es ist ein bisschen wie Yoga für den Garten: Loslassen, was nicht mehr blüht, und Platz schaffen für Neues. Nur mit weniger Räucherstäbchen und mehr Motorsäge.
Also: Wer seinen Garten liebt, bringt ihm den letzten Gruß des Jahres persönlich vorbei – am besten mit Thermoskanne, Handschuhen und einem Lächeln, das sagt: „Ich bin ökologisch motiviert und leicht übermüdet.“