Wenn der Kontostand „Humbug“ ruft: Weihnachtsmusical mit Geistern, Glitzer und Gewissensbissen
Gespielt wird am
- 28.11. um 18 Uhr,
- 29.11. um 16 Uhr,
- 30.11. um 11 und 16 Uhr
- und 05.12. um 18 Uhr
– also im Prinzip immer dann, wenn man sich gerade zwischen Plätzchenblech, Glühweinthermoskanne und „Wer hat die Lichterkette verknotet?!“ entscheiden müsste. Praktische Lösung: Man geht einfach ins Kurhaus und lässt andere den Stress besingen.
Weihnachtszauber? Oder nur Marketing mit Glitzer?
Das Stück stellt zuerst die wichtigste Frage der Saison:
Was haben eigentlich alle mit diesem „Zauber der Weihnachtszeit“?
Überall klingt es nach Besinnlichkeit, Liebe, Wärme und Menschlichkeit – und zufällig immer genau in dem Moment, in dem der Einzelhandel dezent hustend auf die Geldbörse zeigt. Rest des Jahres? Diskussionen, Streit, Ellenbogenmodus, „meins, meins, meins“. Teilen? Ja, gerne – Memes. Nicht Besitz.
Genau das denkt auch die Hauptfigur: eine knallharte Geschäftsfrau, die Weihnachten ungefähr so sympathisch findet wie eine Steuerprüfung an Heiligabend. Für sie ist der 24. Dezember einfach ein Tag mit Datum – und das auch nur, weil der Kalender darauf besteht.
Büro statt Besinnlichkeit
Während andere Menschen Kerzen anzünden, Programmhefte falten und „Last Christmas“ zum 437. Mal hören, sitzt ihre arme Sekretärin im Büro fest. Das Kind zu Hause krank, der Haushalt im Chaos, aber: „Feiertage? Nicht in meinem Unternehmen!“
Homeoffice? Familienzeit? Menschlichkeit?
Pff. Die Chefin findet: Wenn die Bilanz glänzt, reicht das doch an Glitzer.
Die Stimmung: irgendwo zwischen Überstundenformular und kaltem Kaffee.
Wenn ehemalige Geschäftspartner plötzlich leuchten
Doch dann kommt der Moment, an dem selbst knallharte Herzen kurz die PowerPoint unterbrechen:
In der Nacht taucht der Geist der ehemaligen Geschäftspartnerin auf. Komplett mit „Ich-komme-aus-der-Vergangenheit“-Vibes, spiritueller Dramatik und der klaren Botschaft:
„So, du bekommst jetzt Besuch. Dreimal. Zieh dich warm an.“
Angesagt sind:
- der Geist der vergangenen Weihnacht,
- der Geist der gegenwärtigen Weihnacht
- und der Geist der zukünftigen Weihnacht.
Kurz gesagt: Drei Termine, kein Absageknopf.
Drei Geister, ein hoffnungsloser Fall
Die Mission:
Der Chefin soll gezeigt werden, dass ihr Leben zwar finanziell im Platinbereich unterwegs ist, emotional aber im Kellerabteil ohne Licht liegt.
Keine Freunde, keine Familie, nur Kontoauszüge zum Streicheln – da hilft auch das beste Sparkassen-Onlinebanking nichts. Also schleifen die Geister sie durch ihr eigenes Leben:
- die Vergangenheit mit verpassten Chancen,
- die Gegenwart mit kalten Herzen,
- die Zukunft mit ziemlich ungemütlichen Aussichten.
Unterstützt werden sie von einem ganzen Team an Assistentinnen und Assistenten in allen Altersklassen – tanzend, singend, springend, teilweise glitzernd – die versuchen, das Eispanzer-Herz der Hauptfigur aufzutauen. Ein bisschen wie ein pädagogischer Weihnachtsklimawechsel: weg von „Profit“ hin zu „vielleicht doch mal nett sein“.
Doch die Dame hält dagegen. Dickköpfigkeit auf Profi-Niveau. Einsicht? Nur in den Quartalszahlen.
Die Geister geben aber nicht auf – und das Publikum darf live verfolgen, ob Weihnachten am Ende doch noch gewinnt oder ob jemand tatsächlich geschafft hat, sich emotional komplett gegen Plätzchenduft zu immunisieren.
Musik, Tanz und garantiert echte Gefühle
Das Ganze wird natürlich nicht trocken verhandelt, sondern mit viel Musik, Choreografien und Bühnenzauber serviert. Die große und kleine Besetzung der MusicalCompany steckt Herzblut, Energie und wahrscheinlich mehrere Tonnen Glitzer in das Projekt.
Es wird gesungen, getanzt, gelitten, gelacht – und spätestens beim Finale dürfte selbst der größte Weihnachtsmuffel innerlich einmal kurz „Na gut, ein bisschen schön ist es ja schon“ denken.
Und das ist am Ende auch die Botschaft des Stücks:
Weihnachten ist nicht das, was in der Werbung steht.
Es ist auch nicht das, was im Kontoauszug steht.
Es ist das, was passiert, wenn Menschen sich füreinander interessieren – an allen Tagen im Jahr.
Aber fürs Erste fangen wir mit diesen fünf Vorstellungen im Kurhaus an.