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Wenn die Akten Pause machen: Das Kreisarchiv im Fortbildungs- und Feiertagsmodus

Es gibt Orte, an denen Geschichte nicht nur geschrieben, sondern ordentlich gelocht, gestempelt, abgeheftet und mit einer Signatur versehen wird. Orte, an denen Papier nicht nur Papier ist, sondern Zeitzeug*innenschaft in A4. Orte, an denen ein Aktendeckel schon mal die Welt verändert hat – oder zumindest den Puls eines Archiv-Mitarbeiters.

Ein solcher Ort ist: das Kreisarchiv.

Wenn die Akten Pause machen: Das Kreisarchiv im Fortbildungs- und Feiertagsmodus

Und dieses ehrwürdige Institut der geordneten Vergangenheit gönnt sich am Mittwoch, 17. Dezember 2025, etwas, das im öffentlichen Dienst fast so selten vorkommt wie ein staubfreier Ordner:
eine Fortbildung.
Jawohl, das Archiv bildet sich fort. Wahrscheinlich in Themen wie „Staubpartikelanalyse im Langzeitdepot“, „Psychologie des Leihschein-Verlierens“ oder – der Klassiker – „Wie erklärt man 2025 immer noch, dass man Akten nicht per WhatsApp schicken kann?“.

Für alle, die jetzt schon in Panik ausbrechen, weil sie genau an diesem 17. Dezember endlich die sensationelle Antwort auf die Frage finden wollten, ob Großonkel Adalbert 1954 wirklich eine Baugenehmigung für seinen Schuppen brauchte: Keine Sorge.
Telefonisch und per E-Mail ist das Kreisarchiv erreichbar.
Digital also – dort, wo Vergangenheit und Zukunft gemeinsam Händchen halten und hoffen, dass die Firewall hält.

 

Die Advents-Öffnungszeiten: Archiv mit wechselhaftem Charakter

Doch damit endet das Archiv-Abenteuer nicht.
Nach der großen Fortbildungs-Odyssee wird es festlich. Glitzernd. Feiertagspraktisch. Oder, anders gesagt: Es gibt neue Öffnungszeiten.

Und wie immer gilt:
Die Kreisebene wäre nicht die Kreisebene, wenn diese Öffnungszeiten nicht aussehen würden wie ein verwaltungsmathematisches Sudoku.

Einmal tief durchatmen, jetzt kommt’s:

22. und 23. Dezember – geöffnet.

Kurz vor Weihnachten macht das Archiv die Türen weit auf.
Vielleicht, weil man fest davon ausgeht, dass Bürgerinnen und Bürger kurz vor Heiligabend plötzlich einen unbändigen Drang verspüren, historische Bodenordnungen zu studieren.
Vielleicht aber auch, weil das Archiv ein Herz hat – und weiß:
Wer in der Vorweihnachtszeit Akten sucht, sucht meistens auch Antworten.

29. bis 31. Dezember – geschlossen.

Hier schließen sich Kreisarchiv und Kreishaus zusammen und machen gemeinsam Ferien.
Ein solidarischer Verwaltungswinterschlaf.
Ein institutioneller Nap.
Ein kollektives „Mach doch, was du willst, aber bitte nicht mit uns“.

Zwischen den Jahren ruht nicht nur das öffentliche Leben – sondern auch das archivierte.
Da gönnt selbst die älteste Bauakte eine Pause und murmelt leise: „Bis nächstes Jahr!“.

5. Januar 2026 – wieder da.

Und dann, frisch wie ein Aktenrücken im Neuzustand, startet das Kreisarchiv ins neue Jahr.
Bereit für Forschung, Ordnung, Anfragen, genealogische Eskalationen und jene berühmten Sätze wie:
„Diese Akte ist im Magazin, ich hol sie schnell.“
Was so klingt, als wäre das Magazin ein Nebenraum – es ist aber meistens die dokumentarische Version eines Bergwerks.

 

Das Archiv – mehr als nur Papier, Staub und Unterschriften

Natürlich darf man nicht vergessen:
Ein Archiv ist nicht einfach geschlossen, weil jemand Lust auf ein langes Wochenende hat.
Das Archiv ist ein Gedächtnis – ein großes, geordnetes, alphabetisch gegliedertes Gedächtnis.
Ein Ort, an dem niemand verloren geht, solange er jemals einen Antrag gestellt hat.

Und manchmal – so wie am 17. Dezember – muss sich auch ein Gedächtnis weiterbilden.
Schließlich will man 2026 nicht von Digitalisierung überrollt werden und plötzlich feststellen, dass Kinder Aktenordner für „komische, analoge iPads“ halten.

 

Archiv geschlossen – Humor geöffnet

Was lernen wir daraus?

  1. Archivar*innen sind lernfähig.
  2. Archive haben Öffnungszeiten, die spannender sind als jeder Familienkalender.
  3. Zwischen Weihnachten und Neujahr ruht nicht nur das Fleisch, sondern auch die Verwaltung.
  4. Am 5. Januar geht’s weiter – und zwar mit der Frische einer gerade neu inventarisierten Raumakte.

Bis dahin heißt es:
Wer etwas sucht, wartet – oder ruft an.
Wer etwas Wichtiges braucht, schreibt eine E-Mail.
Und wer einfach nur lachen will, liest banahle Satire über Verwaltungszeiten.